Der Anfang

CashCard Lochkarte
Alles fing ganz einfach an. Mit Lochkarten. Entsprechend dem Stand der Speichertechnik in der aufkom­menden Computerindustrie Ende der 60er Jahre waren dies wohl die ersten Medien, die sinnvoll für inner­betriebliche Anwendungen wie Zutritt und Zeiterfassung einsetzbar waren. Nun noch die Pappe durch PVC ersetzen, obendrauf ein Polaroid kleben und der moderne multifunktionale Mitarbeiterausweis war geboren.

Schnell wurde klar, dass diese Technik einen entscheidenden Nachteil hat: die Informationen auf der Karte können nicht nachträglich geändert oder angepasst werden. Dies gilt gleichermaßen für einige andere Techniken, die in den folgenden Jahren auf den Markt kamen wie z.B. Infrarotausweise, Induktivausweise oder Barcodeausweise. Im Bereich der multifunktionalen Kartensysteme haben diese Datenträger heute kaum noch eine Bedeutung.

In den 70er Jahren wurde in der Computerindustrie die Speicherung von Daten auf Magnetband zum Standard. In diesem Zusammenhang entstand die Idee, ein kurzes Stück Magnetband auf eine feste Unterlage zu kleben und als flexiblen Datenträger zu verwenden. Die so entstandene Magnetkarte war gegenüber der Lochkarte schon recht fortschrittlich. Daten konnten, für das Auge unsichtbar, schnell gelesen und geschrieben werden. Funktionen wie die Speicherung eines Guthabens auf der Karte waren nun möglich.

In den folgenden Jahren setzten sich durch die große Verbreitung von Bankkarten auch im innerbetrieblichen Bereich Karten im Kreditkartenformat als Mitarbeiterausweis durch. Auf dem Weg zum multifunktionalen Ausweis hat die Kreditkarte zudem mit der Einführung der ISO-Codierung Maßstäbe gesetzt: der Standard-Magnetstreifen verfügt danach über 3 Magnetspuren, die für verschiedene und voneinander unabhängige Anwendungen genutzt werden können. Die Magnetkarte hat heute im betrieblichen Bereich wegen der aufwändigen Wartung der Lesegeräte und der geringen Sicherheit keine Bedeutung mehr. Man findet sie jedoch wegen der geringen Herstellungskosten noch dort, wo sehr große Stückzahlen benötigt werden (z.B. Payback Karte).

In den 80er Jahren kam eine neue Technik auf, mit der Daten dauerhaft auf einem Chip gespeichert werden konnten. Die kontaktbehaftete Chipkarte erreichte zunächst als Telefonkarte und später als Krankenversicherungskarte allgemeine Bekanntheit. Die Lesegeräte für die Chipkarte sind einfach aufgebaut und somit preiswert und wartungsfreundlich. Leider erwies sich auch die kontaktbehaftete Chipkarte nicht als perfekte Lösung. In der Praxis ergeben sich Probleme, wenn die Kartenkontakte oder Lesegeräte verschmutzt sind oder die Karte im Bereich des Chips geknickt wird. Zudem gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl verschiedener Kartenchips. Es hat sich kein für multifunktionale Anwendungen brauchbarer Standard herausgebildet.