Multifunktionalität
Die Multifunktionalität des Mitarbeiterausweises wird bisher meist dadurch erreicht, dass die einzelnen Segmente auf einem kontaktlosen Datenträger für die unterschiedlichen Anwendungen und Systemlieferanten entsprechend aufgeteilt werden. Obwohl dies in der Praxis meist problemlos funktioniert, sollte man folgende Gesichtspunkte nicht übersehen:
-
Wenn die Bereiche auf der Karte nicht konsequent gegeneinander abgeschottet und durch die Eigenintelligenz der Karte geschützt sind,
besteht die Gefahr, dass die Anwendungen sich gegenseitig beeinflussen, insbesondere dass Daten unbeabsichtigt modifiziert oder gelöscht werden.
Die Ursache des Fehlers lässt sich in solchen Fällen nur sehr schwer feststellen, zumal jeder Hersteller dazu neigt, für das Problem die anderen
Anwendungen verantwortlich zu machen (wir bieten Ihnen Chips an, bei denen Anwendungen generell geschützt sind).
-
Die unterschiedlichen Segmente auf der Karte müssen in der Regel für jede Anwendung einzeln vorbereitet werden. Dabei kennzeichnet die jeweilige Anwendung
ihr zugeordnetes Segment und stellt eventuell durch Verschlüsselung und zusätzliche Verfahren sicher, dass die Nutzdaten nicht von anderen Anwendungen gelesen
oder verändert werden können. Dies führt in der Praxis zu einem erheblichen Verwaltungsoverhead bei der Vorbereitung der Karten. Oft müssen die Karten von
Hersteller zu Hersteller geschickt werden oder es müssen geheime Informationen und Initialisierungsmedien zwischen Unternehmen ausgetauscht werden,
die eigentlich im Mitbewerb zueinander stehen. Am Ende sieht sich der Kunde oft gezwungen, für jedes System eine eigene Codierstation anzuschaffen,
wobei der Personalstamm und die Kartendaten für jedes System separat mit unterschiedlicher Software verwaltet werden müssen.
-
Eine gern angewandte aber sehr unschöne Praxis verschiedener Hersteller besteht darin, bei der erstmaligen Formatierung der Karte alle weiteren Segmente
oder Speicherbereiche mit einem geheimen Schlüssel zu sperren. Für den Bezug weiterer Karten und die Aufbringung weiterer Anwendungen ist der Systembetreiber
dann stets in Abhängigkeit von diesem Anbieter. Es ist daher sehr wichtig, die Formatierung (Aufbringung verschiedener Segmente und Anwendungen) und Codierung
(Aufbringung der Nutzdaten) der Karten bereist im Vorfeld zu klären. Im Idealfall sollte der Systembetreiber in der Lage sein, unformatierte Datenträger von
einem beliebigen Hersteller zu beziehen und diese selbst formatieren und codieren zu können.
-
Wenn die Karten bereits in Verwendung sind und eine zusätzliche Anwendung aufgebracht werden soll, dann muss die Ausgangssituation zunächst anhand einer codierten
Musterkarte professionell analysiert werden. Darüber hinaus ist zu klären, wie die nachträglich Codierung der Karten praktisch erfolgen soll. Da das Einsammeln der
im Umlauf befindlichen Karten meist sehr aufwändig ist, sollte der Anbieter hier eine möglichst einfache Lösung präsentieren können.
Die Multifunktionalität bezahlt man also in der Regel mit einem hohen Aufwand für die Abstimmung zwischen den beteiligten Systemlieferanten. Einfacher ist es daher, möglichst viele Einzellösungen aus einer Hand zu beziehen. Die Datenträger sollten nach Möglichkeit zentral und mit einer einheitlichen Software für alle Anwendungsbereiche formatiert und codiert werden können. Bei CashCard erfolgt dies beispielsweise mittels der Verwaltungssoftware WinCash.NET